Luft holen!

 

Ich weiß ja, dass der Mensch im Überlebensmodus bzw. bei Sauerstoffmangel den Sympathikus nicht mehr runterregulieren kann und deshalb nur noch in Kampf- oder Fluchtmodus schaltet … aber trotzdem: Holt mal wieder Luft. (nicht nur im Wortsinne)

 

Die Einen haben den ganzen Tag Angst und würden am liebsten in einer sterilen Blase leben. Aus lauter Angst nennen sie plötzlich alle, die anders denken, Verschwörungstheoretiker und Aluhüte oder stellen sie gleich in die rechte Ecke. Es wird einfach alles in einen Topf geworfen, einmal umgerührt und dann großzügig verteilt. Wenn das so weitergeht, könnte man das glatt als Auszeichnung verstehen, wenn man so betitelt wird. Es heißt doch inzwischen nur noch, dass man minimal von der üblichen vorgebeteten Denkweise abweicht.

 

Die Anderen tragen eine unglaubliche Wut in sich. Für sie stecken alle Politiker, Polizisten, Ärzte oder wer auch immer unter einer Decke. Dieses Misstrauen umfasst teilweise ihr ganzes Umfeld, sodass sie plötzlich niemanden mehr trauen und sich komplett abschotten, um auf das böse Ende dieser Krise zu warten. Oder aber sie provozieren, wo es geht, und schimpfen den ganzen Tag nur rum, um ihre Unzufriedenheit und Aggressivität rauszulassen.

 

Weder Angst noch Wut oder Misstrauen bringen uns auch nur ansatzweise weiter. Diese negativen Gefühle machen uns eher krank und das merkt man dann auch körperlich. Aber gerade jetzt in der Adventszeit geht es doch darum, wieder die innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Lasst uns das mal ausprobieren. Vielleicht können wir dann auch wieder von unseren hohen Rössern steigen, klar denken (und zwar in alle Richtungen), miteinander reden, vernünftig diskutieren und andere Meinungen akzeptieren.