Ein Teil von etwas Großem sein

Im barrierefreien Miteinander in der Kulturfabrik Kultur schaffen

 

Umgeben von Umgebindehäusern erhebt sich im Herzen von Schönbach der Charme eines klinkergebauten Industriegebäudes. Wie viele Geschichten von früher könnten diese Mauern wohl erzählen? Und ganz aktuell: Welche Geschichten können mit vereinter Kraft darin noch geschrieben werden? Denn hier ist gerade etwas Großartiges im Entstehen und Menschen mit Behinderung sind ganz besonders eingeladen, Teil davon zu sein.

 

An zwei Tagen Anfang Juni bot sich hier folgendes Bild: Verschiedene Kinder mit und ohne Down-Syndrom inmitten von ganz viel Farbe. Ob präzise und fokussiert oder mit kleinen Stärkungen zwischendurch – jeder gab sich Mühe mit seinem persönlichen Kunstwerk. Da konnte vor lauter Anstrengung schon einmal ein Klecks danebengehen. Unterstützt wurden sie dabei von den zwei regionalen Künstlern Mutate aus Leutersdorf und Peter vom Fame - Graffiti- & Skateshop in Zittau.

 

 

Mutate und Marc in der Kulturfabrik neben ihrem Bild von Pippi Langstrumpf mit einer Torte
Mutate und Marc sind stolz auf ihr Werk.

So schufen sie Bilder für die neuen nach ihnen benannten Ferienwohnungen über ihnen im 2. und 3. Obergeschoss. Auch kunstvolle Porträts von ihnen zieren die insgesamt 19 Ferienwohnungen. Jedes Kind durfte sich zudem für „seine“ Ferienwohnung eine Wandfarbe wählen. Die Einrichtung ist ebenso besonders, denn mit Würfeln aus Reststücken der Objekteinrichtungen Starke und Stühlen von den olympischen Spielen 1972 in München setzt die Kulturfabrik auf Nachhaltigkeit. Originale Fabrikfenster, Böden und Rohre schaffen einen industriellen minimalistischen Stil. Die Ferienwohnungen sind also von Beginn an innovativ und inklusiv gedacht und somit auch größtenteils barrierefrei bzw. ist eine von ihnen komplett behindertengerecht. In diesem kreativen freundlichen einladenden Fabrikflair zwischen Altem und Neuem kann man sich nur wohlfühlen.

 

 

Großes Fabrikfenster, davor gemütliches Sofa mit flauschigem Teppich
Die Ferienwohnungen im einfachen Fabrikstil sind offen für alle.

Doch zum Wohlfühlen braucht ein Gast auch einen schönen Empfang und leckeres Frühstück. Dies findet im blauen Haus gegenüber, dem Max, statt, welches mit seiner Farbe an die früher in der Oberlausitz sehr bekannten Blaudruckkunst erinnern soll. Hier finden auch Teilnehmer von Tagungen und Veranstaltungen, für die in der Kulturfabrik ebenfalls große moderne Räume im Erdgeschoss und dem 1. Obergeschoss zur Verfügung stehen, Stärkung in Form von regionalen frischen Produkten. Als sozialer Treffpunkt ist das Max offen für Gäste der Fabrik, des Hofs und der Dorfgemeinschaft. Gemütliche Sitzgelegenheiten, eine kleine Bibliothek, Lademöglichkeiten für elektrische Geräte und eine Informationsecke für Touristen laden zum Verweilen und Knüpfen neuer Bekanntschaften ein. Um diese inklusive Vielfalt zu vervollständigen, werden für Rezeption und Gastronomie motivierte Menschen mit Behinderung gesucht. Schließlich möchte nicht jeder in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten, braucht aber doch ein Stück weit Unterstützung und Anleitung. Als anderer Leistungsanbieter kann das MaxDorf hier auf individuelle Bedürfnisse eingehen und zugleich Eigenständigkeit fördern.

 

 

Blaues Haus mit weißen eleganten Stehtischen davor
Im Max ist jeder herzlich willkommen.
Heller hoher Raum mit blauer Deko und einigen einladenden Tischen
Hier kann man sich Zeit nehmen für eine Stärkung körperlicher und seelischer Art.

Natürlich gibt es noch viele weitere mögliche Arbeitsfelder. Ob Hauswirtschaft, Büro, Geländepflege und Hausmeisterdienste oder Arbeit in der anliegenden Tischlerei – in dieser bunten Vielfalt ist jeder mit all seinen Stärken und Schwächen eingeladen, seinen Platz zu finden. Auch im Naturressort Bieleboh und den Gutshof Schirgiswalde, den anderen beiden Herzensorten der DORFWALDBACH-Familie, wird Unterstützung benötigt. Im Dorf Schönbach sind in Zukunft auch eine Wohnschule und inklusive Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderungen geplant. In dieser Familie wird miteinander gearbeitet, gefeiert und erlebt – große und kleine Momente. Jeder ist anders, aber alle gehören zusammen. Das ist Inklusion. Mit innovativen Ideen und vereinter Kraft kann hier der Charme des Dörflichen wieder aufblühen.