Versteh einer die Rosalie …

 

Ich gebe es zu: Ich bin schlecht zu verstehen. Durch meine Beatmung, den Schleim und die Muskelschwäche ist meine Stimme eben sehr leise und undeutlich. Aber immerhin kann ich überhaupt reden. Die Ärzte hätten damals nicht gedacht, dass ich mit Maskenbeatmung jemals lerne, zu sprechen. Stattdessen hat mir die Beatmung aus meiner Sicht sogar dabei geholfen: Endlich hatte ich ausreichend Luft und Kraft fürs Atmen und fürs Sprechen. Ich habe von da an geredet wie ein Wasserfall. ;-)

 

Man kann mich schon verstehen, wenn man mich eine Weile kennt. Wichtig ist nur, dass ich nicht so viel Schleim habe und um mich herum kein Krach ist bzw. niemand dazwischen quatscht. Bei einem Konzert oder anderen lauten Veranstaltungen bzw. Gruppen behelfen wir uns deshalb mit Handzeichen, Mimik, kurzen und verständlichen Worten oder mein Gegenüber erzählt eben was, während ich in dem Moment nur zuhöre.

 

Mit Fremden kann ich mich so natürlich nicht unterhalten. Aber dann übersetzen eben meine Eltern oder Pfleger für mich. Meistens wissen sie eh, was ich sagen will. Zuhause schreibe ich auch mal am Computer schnell was auf, wenn jemand mich nicht so gut versteht. Das dauert zwar etwas länger, funktioniert aber.

 

Mit mir kann man sich also sehr gut unterhalten. Mit etwas Hilfe bzw. Dolmetscherdiensten ;-) kann ich auch ein bisschen telefonieren oder mich bei Whatsapp per Sprachnachricht unterhalten (wobei dann aber jeder in meiner Nähe alles mithört). Manchmal bin ich sogar eine richtige Labertasche, denn ich muss schließlich die betreffenden Muskeln ordentlich trainieren. ;-) Und E-Mails, Whatsapp oder Instagram gibt es ja auch noch.